«Nachgefragt» bei Menno LabruyèreAbsolvent Fachbereich Soziale Arbeit
- FHS Abschluss: 2016 Bachelor of Arts FHO in Sozialer Arbeit
- Arbeitgeber: Smovie Film GmbH
- Funktion: Projektleiter und Coach
Der gebürtige Holländer ist in Davos geboren und aufgewachsen. In seinen jungen und beweglichen Jahren fuhr er professionell Snowboard. 2011 kehrte er den Bergen den Rücken, um das Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit an der FHS St. Gallen zu beginnen.
In den letzten Jahren hat er einerseits Jugendliche in diversen künstlerischen und kulturellen Projekten im Jugendkulturraum flon begleitet. Andererseits kehrte er mit Expertenwissen zurück an die FHS, um über digitale Soziale Arbeit zu lehren. Früher alleinerziehend, heute in einer Patchwork-Familie mit zwei Kindern, ist Menno einer der modernen Väter, die mehr Zeit Zuhause als im Büro verbringen möchten. Vor einigen Monaten hat er eine neue Herausforderung begonnen.
Was waren deine beruflichen Stationen während und nach deinem Studium?
Während meinem Studium habe ich in der Offenen Jugendarbeit der Stadt St. Gallen gearbeitet, hatte eine eigene Schmuckmarke und war viel unterwegs als Team Manager von zwei Snowboardteams. Das war eine intensive und geile Zeit, woher ich die Energie hatte, ist mir bis heute ein Rätsel.
Mein zweites Praktikum hatte ich an der FHS St. Gallen in der Lehre absolviert. Die Lehre hatte mich sehr fasziniert, nicht nur der theoretische Tiefgang, sondern auch die Auseinandersetzung mit der Didaktik. Danach wollte ich eigentlich im Master-Studiengang weiter studieren, aber meine Partnerin kam mir zuvor mit der Geburt meines zweiten Kindes.
Bachelor-Studium in der Sozialen Arbeit und nun Coach und Projektleiter bei einer Firma, die Handyfilme produziert. Wie kam es dazu? Kehrst du nun der Sozialen Arbeit den Rücken zu?
Letzten Winter erhielt ich die Möglichkeit, für Schweiz Tourismus aus acht verschiedenen Skigebieten Live-Übertragungen für Belgien, Niederlande und Luxemburg zu moderieren. Mein jetziger Chef hatte damals die Produktion geleitet und so kam es, dass er mich letzten Sommer anrief und mir ein Jobangebot machte.
Auf keinen Fall kehre ich der Sozialen Arbeit den Rücken zu, aber es gibt gewisse Chancen im Leben, die man ergreifen muss, auch wenn es eine grosse Veränderung mit sich bringt - und dies war für mich so eine. Film ist das Medium von heute und morgen. Bei Smovie kann ich viel lernen und mich neu inspirieren lassen, nicht zuletzt um technisches mit sozialem Know-How zu verknüpfen und wichtige Fragen zum Thema Digitalisierung in der Sozialen Arbeit anzugehen.
An der Bodenseetagung 2018 hast du die Gesprächsrunde zum Thema Digitalisierung moderiert. Gibt es künftig weitere Berührungspunkte mit der FHS St. Gallen?
Das hoffe ich sehr. Der Ausgleich, der Austausch und der Diskurs zwischen Lehre und Praxis finde ich immer wieder spannend und notwendig. Ich bin gespannt, was die Entwicklung des neuen Curiculums im Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit an der FHS St. Gallen hergibt und würde mich sehr freuen, wenn ich in irgendeiner Weise, vor allem im Bereich Digitalisierung, auch in Zukunft mit dabei sein kann.
Welche Bedeutung hat das FHS Alumni-Netzwerk, das Networking für dich?
Naja, ich bin eine ziemliche Tratschtante, daher betreibe ich wohl überdurchschnittlich viel Networking. Das FHS Alumni-Netzwerk ist aber auch für mich sehr wertvoll. Durch die Fachhochschule St.Gallen und das Alumni-Netzwerk habe ich einen grossen Teil meines persönlichen Netzwerks gewonnen, daher hat Networking an sich und das Nutzen der Alumni-Plattform für mich eine grosse Bedeutung.
FHS Alumni-News vom 19.02.2019